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Veranstaltungs-Impressionen - Seite 5
vom 08.04.2010 bis 10.04.2010
Sa., 10. April 2010, "Vom Wesen des Wassers" - Vortrag von Otmar Grober
Fotos von Gerd Wolff • Mitglied im Arbeitskreis Fotografie der VHS:
Fotos von Otto Stiegler • Mitglied im Arbeitskreis Fotografie der VHS:
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Sa., 10. April 2010, "Wasserkuren und Badefreuden" –
Stadtführung mit Helga Ilgenfritz
Kaiser Max kam zum „Maienbad“ nach Kaufbeuren
Kaufbeuren - Im Rahmen des vielfältigen Programms zum „Jahr des Wassers“ erreichte kürzlich die neuartige Themen-Stadtführung unter dem Motto „Badefreuden und Wasserkuren“ eine ausgesprochen gute Resonanz. Doris Wenzel, die Projektleiterin vom „Jahr des Wassers“ begrüßte die Anwesenden und stellte das Projekt vor. Helga Ilgenfritz führte die Teilnehmer zunächst über eine höchst interessante und bisher nur wenig bekannte und ebenso geheimnisumwittert gebliebene Annahme ein: Befand sich im späteren Kaufbeuren oder in der näheren Umgebung bis hin nach (Markt)-Oberdorf „Escone“, der Ort wo es viel Wasser gibt? Dies nimmt kein Geringerer an, als der große Geistliche, Stadtpfarrer und bekannte Geschichtsforscher Ignaz Meichelbeck (1743 - 1817). In der Tat gibt es viele Stellen in der Stadt, in der unterirdische Quellen mit umfangreichen Wasservorkommen auftreten. Nicht nur in weiten Bereichen der Altstadt, sondern speziell auch im Bereich des „Forettle“ finden sich beispielsweise immer noch viele Quellen nur wenige Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche. Als erstes Kaufbeurer Bad gilt das „Monsantenbad“, das vor dem Jahr 1389 genannt wurde. Weitere Bäder, wie beispielsweise das Maggenbad, Hornbad oder Scheidlinger Bad waren über die Stadt verteilt.
Kaiser Maximilian badete gern in Kaufbeuren
In Klosternähe gab es mehrere Bäder, die auch von Kaiser Maximilian I. aufgesucht wurden. Eines dieses Bäder, das Maienbad, existierte schon ab 1398, also vor dessen Regentschaft und wurde 1776 aufgelöst. Helga Ilgenfritz berichtete von einer Überlieferung des Stadt-Chronisten Wolfgang Ludwig Hörmann, wonach Kaiser Maximilian unter anderem im Mai des Jahres 1511 - vor fast 500 Jahren also - nicht nur das örtliche Kloster besuchte, sondern auch ein kaiserliches „Maienbad“ in Kaufbeuren nahm. Der Kaiser erholte sich demgemäß immer wieder in Kaufbeuren von den Strapazen seiner ständigen Reisen zu Pferd durch ganz Europa.
Die medizinische Bedeutung des Wassers
Helga Ilgenfritz berichtete, dass Dr. Hyronymus von Hoff, Kaufbeurer Stadtphysikus seit 1588, am 31. Mai 1589 ein ausführliches Gutachten über die umfangreichen inneren und äußeren gesundheitsfördernden Wirkungen der Wasseranwendungen im Kaufbeurer „Stiegenbad“ verfasst habe. Die Analyse-Genauigkeit führte zu dieser Zeit bereits zu einer ausdifferenzierten Feststellung prozentualer Inhaltsstoffe wie Alaun, Eisenschlich, Erbisch, Schwefel, Victriol, Salpeter.
Badeverbote und Badepraxis
Der Überlieferung zufolge herrschte an Donnerstagen - vielleicht aufgrund des an diesem Tag stattfindenden Wochenmarktes und der damit vermuteten Überfüllung und dadurch höheren Unfallgefahr - ein allgemeines Badeverbot, ansonsten war das Baden jeweils ab 19.00 Uhr verboten. Die Bäder waren jedoch auch beliebter Anlass zu gesellschaftlichen Begegnungen, die oft mehrere Tage andauern konnten. Die hygienischen Verhältnisse in den Bädern können jedoch nicht annähernd mit den heutigen Ansprüchen verglichen werden.
Vielfältigkeit des Wassers
Die Führung zeigt die vielfältigen Funktionen des Wassers auf, sei es als lebensnotwendiges Lebensmittel, als Arbeitsmittel der vielen Kaufbeurer Mühlen, für Zwecke der Stadtverteidigung im Stadtmauergraben, als Ländergrenze, zur Reinigung, als Hilfsmittel der Feuerwehr, und spirituelles und rituelles Mittel, wie bei Taufen, Waschungen, Gautschfeiern und vieles mehr.
Sebastian Kneipp und Kaufbeuren
Helga Ilgenfritz hob hervor, dass im Jahr 1870, viele Jahre bevor Kneipp seine Wasserkur von Bad Wörishofen aus einführt, er den Bienenzuchtverein Kaufbeuren gründete und bis 1877 dessen Vorsitzender war. Danach war er bis zu seinem Tode 1897 Ehrenvorsitzender. Mit seiner Kur hat Kneipp 10 Regeln für ein gesundes Leben aufgestellt. Mit Regel 3 hat er eine heute noch aktuelle Forderung angemahnt: „Zeigen Sie jeden Tag Verantwortung durch ökologisches Verhalten. ….“
Das „Jahr des Wassers“ hat nach den Ausführungen von Helga Ilgenfritz auch den tieferen Sinn, mit diesem wichtigen Element sorgsam umzugehen. Wie Sebastian Kneipp sagte: „Das Wasser ist mein bester Freund und wird es bleiben, so lange ich lebe.“
Fotos von Gerd Wolff • Mitglied im Arbeitskreis Fotografie der VHS:
Fotos von Doris Wenzel:
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Fr., 9. April 2010, Amphibienwanderung am Kaiserweiher
Fotos von Doris Wenzel
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Do., 8. April 2010, "OIS HOD SEI ZEIT" –
Der Kinofilm - Global denken lokal handeln
Fotos von Gerd Wolff und Otto Stiegler • Mitglieder im Arbeitskreis Fotografie der VHS
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